Ein Aufenthalt in einem fünf Sterne Hotel ist immer wieder schön. Zumindest dann, wenn man es nicht regelmäßig gewöhnt ist und es als Ausnahme genießen kann. Leider ist die Halbwertszeit des Genießens immer ungemein hoch, so dass ich mich bereits am zweiten Tag zu langweilen beginne. Die Handtücher sind immer wieder am richtigen Platz, alles blitzt und blankt und die Couch ist so bequem, dass es fast schon weh tut.
Richtig interessant wird es jedoch, wenn man im Ausland unterwegs ist. Die Hoteliers tun dann gerne alles, um dem europäischen Gast zu gefallen. Komischerweise geschieht das oftmals nicht im Einklang mit der Gegend, in der das Hotel steht. Und da kann man sich bisweilen schon an den Kopf fassen. Da werden die Handtücher täglich gewechselt, egal, ob man sie auf den Boden geworfen hat oder eben nicht. Man kommt nach dem Abendessen wieder auf das Zimmer und selbiges wurde für genau diese Stunden, wo man ohnehin die Augen zu hat, präpariert. Da liegen die vielen Kissen des Bettes dann auf der kleinen Bank davor, die Bettdecke wurde halb aufgeschlagen und ein Blumenmeer ertrinkt im King-Size-Pool. Außerdem ist das Zimmer bestimmt schon drei Stunden lang beleuchtet, damit der Gast nicht ins dunkle Zimmer kommen muss.
Handtuchmännchen oder Weißkopfaffe?
Nun ja, das sind alles Spielereien, die ich, insbesondere in strukturschwächeren Gegenden, überhaupt nicht nachvollziehen kann. Kein Wunder, dass der Dieselgenerator direkt hinter dem Hotel steht, damit niemand einen Ausfall der Klimaanlage befürchten muss. Ganz lustig wird es dann aber, wenn irgendwelche Schilder darauf hinweisen, dass das Haus “selbstverständlich ökologisch ausgerichtet” ist und man alles daran setze, dass es nicht nur dem Gast, sondern auch der Umwelt gut gehe.
Damit das so bleibt, gibt’s beim Einzug auch den barbusigen Weißkopfaffen. Darüber kann man sich dann freuen, wundern oder, was wohl wahrscheinlicher ist, man kann rätseln, was das kleine Handtuchmännchen tatsächlich darstellen soll.
Heino
Na, was ist es denn nun? Affe, Mönche, Busenwunder?