Wie trist muss das Leben einer Plastikente wohl sein?! Und noch dazu, wenn sie in einem Hotelzimmer eingesperrt ist und nicht mal den Sinn ihres Entendaseins erfüllen kann. Nämlich den, des Schwimmens. Ich könnte ihr vielleicht den Gefallen tun und das Waschbecken zum Mini-Basin umfunktionieren. Tue ich aber nicht. Das wäre ja Wasserverschwendung und sie solle sich doch wenigstens ein klein wenig ihren Weg erschaukeln können. Das aber geht weder in meinem Waschbecken noch in der Dusche. Da müsste ich schon richtig lange Duschen und mit Handtüchern einen Pool bauen, nur damit sie dann für gefühlte 5 Sekunden schwimmen kann.
Ente als Giveaway?
Was also macht eine Gummiente bloß im Hotelzimmer? Ist das ein Gag? Ein trauriges Relikt aus alten Zeiten, das nur ich nicht verstehen kann? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es ja ein englisches Giveaway und der einzige, der es nicht geschnallt hat, bin ich. Aber ohne Badewanne ist so ein Entchen, egal wie süß es auch auf hartem Untergrund aussehen mag, doch auf verlorenem Posten. Der einzige Trost?! Sie ist definitiv nicht allein. In jedem Zimmer des “Townhall Hotels” in der Nähe der Bethnal Green Station ist eine Gummiente. Alle sehen gleich aus. Lächeln angestrengt, um den Gästen ein klein wenig warm ums Herz werden zu lassen. London ist schließlich kühl und der Hochsommer längst vorbei.
Warm wird es einem aber nicht, wenn man die Ente so anschaut. Sitzt auf dem Trockenen, döst vor sich hin, wird achtlos in die Ecke gepfeffert oder schlicht übersehen. Nur eine, wirklich nur eine hat es tatsächlich geschafft, ihrem Dasein ein bisschen Schwung zu geben. Sie treibt im 15 Meter Pool im Keller des Hotels vor sich hin. Ja, sie treibt vor sich hin. Verloren. In Schieflage und überhaupt nicht aufrecht. Dabei müsste sie doch froh sein, dass sie ihre letzte Bestimmung gefunden hat. Aber offenbar ist das Entenleben in Hotels auch nicht mehr das, was es früher einmal gewesen sein muss.
Pabst
Haha, hast endlich mal eine Ente im Schlafzimmer gehabt?!